Flottweg
Flottweg-Benzinmotor
Flottweg Motorenwerk, München
von Dr. Georg Bruckmeyer, Schleißheimerstr. 135, vormals Ottowerke München
Die Münchener Firma Firma produzierte von 1921 bis 1937 Flottweg-Motorräder, später Fahrrad-Hilfsmotoren.
Die Firma Flottweg brachte 1939/40 einen Benzinmotor für Flugmodelle auf den Markt, der einbaufertig, gelietert wurde. Technisch gesehen war dies eine recht interessante und elegante Konstruktion.
Der Zweitakt-Benzinmotor hatte ein Kurbelgehäuse aus Aluminium, das etwas zu »füllig« ausgefallen sein dürfte. Der Zylinder und der Kolben bestehen aus Stahl, der Zylinderkopf ist aufgeschraubt und trägt eine Thaler-Zündkerze. Der Saugvergaser ist mit einem »Drehschieber« zur Luftregulierung ausgerüstet. Der Tank faßt 50 g Treibstoffgemisch im Verhältnis 1 : 6 und ist hinten an das Kurbelgehäuse angeflanscht. Der Vergaser saugt direkt aus dem Tank. Die Zündspule ist hinter dem Tank montiert. Die Lage des Unterbrecherkontaktes läßt sich nicht feststellen. Mehr läßt sich über diese Konstruktion leider nicht aussagen.
Das Kurbelgehäuse ist aus Aluminium in einem Stück gegossen, enthält eine Kammer für den Zündunterbrecher, das Vergasergehäuse für den Kurbelwellendrehschieber und seitliche Befestigungsflansche. Auf dem Gehäusedeckel ist der Behälter für die Zündspule angeflanscht. In den Zylinder, der ebenfalls aus Aluminium gegossen ist, wurde eine Stahl-Zylinderlaufbuchse eingezogen. Befestigt ist der Zylinder mit zwei durchgehenden Zugankern. Der ringlose Kolben ist aus Grauguß gefertigt, die Pleuelstange ist ein Alu-Preßteil. Der Kraftstofftank wurde auf die Zündspule aufgesetzt. Gezündet wurde der Motor mit einer 10 mm ZK Zündkerze.
Es ist bedauerlich, daß dieser Motor nur in kleineren Stückzahlen angefertigt wurde, er hätte mehr Aufmerksamkeit und Verbreitung verdient. Vielleicht war der hohe Preis für den schleppenden Verkauf ausschlaggebend.
Flottweg
Flottweg 9 ccm, 1939, Otto Werke Dr. Bruckmeyer, München